Donnerstag, 14. Oktober 2010

ABER AUCH

Mit seiner Ansprache "Vielfalt schätzen - Zusammenhalt fördern" löste der amtierende Bundespräsident in den eigenen Reihen eine kontroverse Debatte aus, die beweist, warum mir sogenannte "christliche Volksparteien" vollkommen wesensfremd sind. Zitat BP Wulff: Zu allererst brauchen wir aber eine klare Haltung. Ein Verständnis von Deutschland, das Zugehörigkeit nicht auf einen Pass, eine Familiengeschichte oder einen Glauben verengt, sondern breiter angelegt ist. Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Das ist unsere christlich-jüdische Geschichte. Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland. Vor fast 200 Jahren hat es Johann Wolfgang von Goethe in seinem West-östlichen Divan zum Ausdruck gebracht: "Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen."
Der Vorsitzende der bayerischen CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hans-Peter Friedrich,  würdigte Wulffs Pro-Islam-Rede als "wichtigen Diskussionsbeitrag“, widersprach ihm aber auch: "Um das klar zu sagen: Die Leitkultur in Deutschland ist die christlich-jüdisch-abendländische Kultur. Sie ist nicht die islamische und wird es auch nicht in Zukunft sein. (...) Dass der Islam Teil unserer Kultur ist, unterschreibe ich nicht.
Wenn ein Politiker, der mit der Arbeit "Testamentsvollstreckung an Kommanditanteilen" zum Dr. jur. promovierte, in den Medien behauptet, dass der Islam nicht ein Teil unserer Kultur sei, weiß offenbar nicht, dass auch die BayernLB mit arabischen Ziffern rechnet. Dass Kreuzritter über den Jordan gingen, um das "Heilige Land" aus der Gewalt der Sarazenen zu befreien, ist ebenso ein Märchen wie die Mythen der Gebrüder Grimm. In Wahrheit ging es den  christlich-jüdisch-abendländischen Grabräubern um die Eroberung orientalischer "Bodenschätze" (Mesopotamien, Perserreich, Ägypten,  usw.) die bis dato die Ausstellungsflächen deutscher Moscheen - Verzeihung, Freud'scher Versprecher - Museen füllen. Würde die Büste der Nofretete (Inventarnummer: 21300) und mit ihr alle geraubten orientalischen Kulturschätze (Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG)) zum Ursprung zurückkehren, würde nicht nur das Ägyptische Museum auf der Berliner Museumsinsel leerstehen...

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